Als Favorit galt schon lange die SPD unter dem Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, der seit der letzten Wahl im Jahr 2011 alleine regiert. Im Vorfeld wurde eigentlich nur noch die Frage gestellt, ob die SPD weiterhin alleine regieren kann oder aber ob sie einen Koalitionspartner benötigt.
Eine Wechselstimmung lag allen Berichten zufolge nicht vor, da der Senat von Hamburg wohl gut regiert hat und auch die SPD ihre Wahlversprechen eingehalten hat – jedenfalls ist das das so, was man aus NRW so mitbekommt.
Der CDU selbst, die vor einigen Jahren noch den Bürgermeister stellte, wurde das nicht wirklich zugetraut, Umfrageergebnisse von unter 20 % sprachen jetzt nicht gerade für das Potential die Politik des Stadtstaates zu beeinflussen.
Somit wundert das Wahlverhalten der Hamburger nicht, welches nach der ersten Prognose der ARD wie folgt aussieht:
[chart width=“540″ height=“250″ type=“3dpie“ title=“Hamburg 2015 Prognose der ARD (18:00 Uhr)“ data=“47,16,12,7,8.5,5.2,4.3″ legend=“SPD|CDU|Grüne|FDP|Linke|AfD|Sonstige“ label=“SPD|CDU|Grüne|FDP|Linke|AfD|Sonstige“ colors=“FF0000|000000|32CD32|FFFF00|8B0000|00008B|BFBFBF“]
ARD-Prognose zur #hhwahl2015 / #hhwahl: SPD: 47 %, CDU: 16 %, Grüne: 12 %, Linke: 8,5 %, FDP: 7 %, AfD: 5,2 %, Sonstige: 4,3 %
Genauere Zahlen wird es – aufgrund des komplexen Hamburger Wahlrechts – so schnell nicht geben. Eine gute Erklärung warum diesmal der Wahlabend etwas anders ablaufen wird gibt es bei blog.tagesschau.de.
Entscheidende Fragen…
Ob die AfD und die FDP erstmals bzw. erneut in die Bürgerschaft einziehen können, dürfte die spannendste Frage sein. Denn davon hängt vermutlich ab, ob die SPD weiterhin alleine regieren kann, denn wenn die beiden genannten Parteien nicht in der Bürgerschaft sind, dann reichen aller Voraussicht nach der SPD weniger als 50 % der Wählerstimmen um mehr als 50 % der Mandate zu erringen und weiter alleine regieren zu können.
Netter Scherz der 2011’er Wahl
Als Olaf Scholz vor vier Jahren (nachdem die schwarz-grüne Koalition unter dem damaligen ersten Bürgermeister Christoph Ahlhaus zerbrach und Neuwahlen stattfanden) die Wahlen gewann, postete er bei Twitter – kurz nach Schließen der Wahllokale – damals:
I just ousted C. Ahlhaus as the mayor of Hamburg! http://4sq.com/f2gzhH
— Olaf Scholz (@OlafScholz) 20. Februar 2011
Damit spielte er auf den Geolocations-Dienst Foursquare an, wo man damals für’s häufige Einchecken an Orten „mayor“ (also Bürgermeister) werden konnte und wenn man einen bisherigen Bürgermeister „entthronte“, kam eine entsprechende Meldung. Insofern zeigte Olaf Scholz (bzw. seine Social Media-Berater) da wirklich Sinn für Nerd-Humor. 2015 war das leider nicht der Fall, aber diesmal galt es ja auch nicht einen amtierenden ersten Bürgermeister abzulösen sondern zu bestätigen.