Wie ich den Bundespräsidenten für die SPD Bochum-Mitte versetzt habe (oder: Blaupause der Ruhr-Uni Bochum)

(Die neue Marke) Bochum vor dem Rathaus am Willy-Brandt-Platz
(Die neue Marke) Bochum vor dem Rathaus am Willy-Brandt-Platz
Viele Besucher auf der Blaupause der Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Viele Besucher auf der Blaupause der Ruhr-Universität Bochum (RUB)

Am Samstag fand auf der mehrere km langen Universitätsstraße in Bochum ein ganz besonderes Fest statt – die sogenannte BlauPause – Die Festmeile zum 50-jährigen Jubiläum der Ruhr-Universität Bochum. Von 11:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends besuchten rund 100.000 Besucher hunderte von Ständen, an denen sich die Ruhr-Universität (RUB) vorstellte, aber auch andere Organisationen, Gruppen und Privatpersonen aus Bochum (und darüber hinaus) präsent waren.

Eigentlich hätte man sich an dem Tag aufteilen müssen – schließlich hatte man potentiell viel zu tun, aber nur wenige Stunden Zeit.

Das war dann auch der Grund, warum ich die kurzfristige Einladung zum zentralen Festakt im Audimax, wo u.a. Bundespräsident Joachim Gauck und die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft redeten, nicht annehmen konnte. Denn eigentlich war ich da schon länger „verplant“ – schließlich hatte ich zusammen mit ein paar Freunden schon seit einigen Monaten einen Tisch auf der Unistraße reserviert.

Da kam ich aber jedoch auch erst später hin – denn ich war am Vormittag bei den Parteifreunden vom SPD-Stadtbezirk Bochum-Mitte:

Stand des SPD Stadtbezirkes Bochum-Mitte auf der Blaupause der Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Stand des SPD Stadtbezirkes Bochum-Mitte auf der Blaupause der Ruhr-Universität Bochum (RUB)

In direkter Nähe zum Exzenterhaus (auf Höhe des JobCenters) hatte der SPD-Stadtbezirk Bochum-Mitte seinen Stand. Hier luden wir die Besucherinnen und Besucher dazu ein, ihre Glückwünsche für die RUB, aber auch die Eindrücke des Tages, künstlerisch niederzulegen.

Außerdem hatten wir eine Button-Maschine, mit der man Buttons machen konnte:

Buttons mit dem Namen (Jens SPD Bochum-Mitte) und der Hochschule (Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung)
Buttons mit dem Namen (Jens SPD Bochum-Mitte) und der Hochschule (Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung)

Für die Besucherinnen und Besucher an unserem Stand hatten wir vorgefertigte Button-Motive, die etwas mit dem 50-jährigen Geburtstag der Ruhr-Universität zu tun hatten, vorbereitet – aber natürlich waren wir auch in der Lage die individuellen Wünsche zu erfüllen – wenn diese entsprechend „geliefert“ wurden (sprich: man konnte sich ja selber was dazu malen).

Ich beispielsweise nutzte diese Chance und machte mir (neben dem Button mit Namen, den ich trug) noch einen eigenen Button. Da viele die dort waren Buttons mit dem Bezug zur Ruhr-Uni trugen wollte ich auch was von meiner Hochschule tragen – der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung.

Diese Hochschule (die ich noch unter dem Namen FH Bund besucht habe) hat übrigens auch einen (Teil-)Sitz in Bochum und gehört damit zu den 9 (in Worten: NEUN!) Hochschulen Bochums. Damit ist Bochum übrigens hochschultechnisch gesehen in einer Spitzenstellung im Land – nur Köln hat wohl mehr Hochschulen.

Nachdem ich dann meinen ersten „Standdienst“ absolviert hatte, wechselte ich zum nächsten Tisch. Die Entfernung vom Exzenterhaus zur Markstraße wäre schon unter normalen Bedingungen zu Fuß eine lange Strecke, im Rahmen der Blaupause aber erst recht: Denn auch wenn die Strecke nicht länger wurde (gefühlt vielleicht schon…) – sie war deutlich voller.

… und auch schwieriger zu begehen, denn auf der Tischspur war es voll. Um nicht zu sagen: Sehr sehr voll! An den Tischen, wo im Vorraum Aktionen durchgeführt wurden war dann der eigentliche Weg den man zur Verfügung hatte sehr begrenzt. Und wurde dann auch noch dadurch minimiert, dass teilweise Fahrräder hier her geschoben wurden.

Das war für mich dann auch der Grund einigen Freunden, die in Höhe der Markstraße gestartet sind, zu sagen, dass es vermutlich sinnvoller sei, die Fahrräder stehen zu lassen als diese durch die Massen zu schieben. Damit würden sie sich selbst (und den anderen) einen Gefallen tun.

SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thomas Eiskirch auf der Blaupause der Ruhr-Universität Bochum (RUB)
SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thomas Eiskirch auf der Blaupause der Ruhr-Universität Bochum (RUB)

Interessant auch zu sehen, wen man alles auf der Blaupause treffen konnte:

Neben Freunden, Bekannten, Kollegen war auch der eine oder andere „Prominente“ dabei, aber auch die Bochumer Politik war zum Teil personell vertreten. Je länger der offizielle Festakt am Audimax vorbei war, umso mehr Gäste von dort sah man (sehr gut auch an der Kleidung zu erkennen – die meisten Besucher waren angesichts des Wetters eher luftig-leicht bekleidet, die Gäste vom Festakt dann doch eher feierlich), wie beispielsweise auch den Bochumer Landtagsabgeordneten (und SPD-Oberbürgermeisterkandidaten) Thomas Eiskirch (siehe oben), den Bochumer Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer oder die Landtagspräsidentin Carina Gödecke.

Gemeinsam mit Rektor Elmar Weiler machte beispielsweise auch Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz eine Tour über die Blaupause und informierte sich über die Projekte an einzelnen Ständen.

Einige negative Aspekte bei der BlauPause (von der Organisation her):

Abgesehen davon, dass es im Vorfeld der Blaupause Kritik an der Universität gab, da beispielsweise Burschenschaften auf der Blaupause vertreten waren, gab es auch einige organisatorische Dinge, die zu hinterfragen sind:

[blockquote]Ein (mir unbekannter) Besucher: „So gut wie keine Verpflegungsstände auf der gesamten Unistraße? Bauchpause wäre passender als Blaupause!“[/blockquote]

So fanden viele Besucher merkwürdig, dass es kaum Verpflegungsstände gab. Natürlich will man da nicht eine „Freßmeile“ haben, wie es sie bei anderen Veranstaltungen gibt – aber auf einer Strecke von mehreren Kilometern sollte schon (z.B. an den großen Kreuzungen) vielleicht der eine oder andere Imbiss zur Verfügung stehen. Den Tankstellen an der Strecke bescherte das aber das ein gutes Geschäft (mit Sprit verdienen die ja eh nicht so viel)…

Auch hätte man unter Umständen das Konzept mit den beiden getrennten Spuren („Tischspur“ und „Fahrradspur“) vielleicht besser verfolgen sollen: Die Fahrradspur war recht leer, dafür waren viele Fahrräder auch (schiebend, aber teilweise auch fahrend) auf der Tischspur zu sehen.

Aber hätte, hätte, Fahrradkette – das ganze ist jetzt Vergangenheit und das sind nur zwei kleine Punkte, die den positiven Gesamteindruck nicht schmälern.

Blaue Stunde am Rathaus:

(Die neue Marke) Bochum vor dem Rathaus am Willy-Brandt-Platz
(Die neue Marke) Bochum vor dem Rathaus am Willy-Brandt-Platz

Um 18:00 Uhr war die BlauPause offiziell zu Ende – und dann sollte die Blaue Stunde am Rathaus beginnen. Eine Stunde (vom Namen her), zeitlich gesehen her aber fünf Stunden, denn fünf Stunden lang sollte Musik dort aufgelegt werden. Von bekannten Bochumern der verschiedensten Generationen.

Dazu gab es am Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus unter einem fixierten Fesselballon mit dem dicken Schriftzug „Bochum“ (der neuen Marke Bochum) eine DJ-Anlage. Als erste musikalische Paten waren da beispielsweise die bereits erwähnten Ottilie Scholz und Elmar Weiler vor Ort:

DJane Ottilie Scholz (Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum) bei der Blauen Stunde (nach der Blaupause) der Ruhr-Universität Bochum (RUB)
DJane Ottilie Scholz (Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum) bei der Blauen Stunde (nach der Blaupause) der Ruhr-Universität Bochum (RUB)

„DJane“ Ottilie Scholz war beispielsweise – anlässlich der erfolgreichen Blaupause auch inhaltlich dazu passend – Patin für das Lied „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. Über die einzelnen Stunden hinweg gab es dann weitere Musik (und viele Redebeiträge, die nicht bei allen aufgrund der Länge gut ankamen), bevor es dann abends eine Videoprojektion an der Front des Rathauses gab, die schön anzusehen war.

Insgesamt gesehen ein toller Tag – es hat mir Spaß gemacht und trotz einzelner Kritikpunkte habe ich von vielen Leuten positive Rückmeldungen erhalten (und allen kann man es ja eh nie recht machen).