
Im September 2015 wurde bekannt, dass die BOGESTRA (das Unternehmen, welches für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor allem in Bochum, Gelsenkirchen und Witten zuständig ist) in einem Pilotversuch einen WLAN-Bus auf die Reise schickt. Siehe dazu auch das folgende Video der Bogestra:
Die Erfahrungen bezüglich der Nutzung in Gelsenkirchen waren eher ernüchternd, wie Sandra Bruns, die Pressesprecherin der Bogestra, der WAZ mitteilte (siehe Zitat).
[quote_left]“Der überwiegende Großteil der Befragten sieht keinen Bedarf. Die meisten hatten sowieso schon eine Flat.“[/quote_left]
[title type=“h2″ class=“tfuse“]WLAN-Bus in Bochum unterwegs:[/title]
Seit Januar 2016 ist jetzt dieser eine Test-Bus in Bochum unterwegs.
Die WAZ berichtete bereits im oben erwähnten Artikel Nur wenig Nutzer interessieren sich für den WLAN-Bus von der Testphase in Gelsenkirchen und man kann schon an der Überschrift erkennen, dass dieser Test in Bochum nicht gänzlich anders abläuft als in Gelsenkirchen.
Aber ehrlich gesagt: Die negativen Erfahrungen verwundern nicht! [highlight class=“highlight_yellow“ style=““]Denn die Testbedingungen für den WLAN-Bus waren bzw. sind – vornehm ausgedrückt – optimierungsfähig![/highlight]
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- Nur ein einziger Testbus in der jeweiligen Stadt
- Kein barrierefreier WLAN-Zugang
- Komplizierter Anmeldeprozess via SMS
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[title type=“h3″ class=“tfuse“]Nur ein einziger Testbus in der jeweiligen Stadt[/title]
Im jeweiligen Testgebiet (erst Gelsenkirchen, jetzt Bochum) gab bzw. gibt es nur einen einzigen Bus mit WLAN an Bord. Dieser ist zwar (siehe Bild oben) gut erkennbar, aber es ist ein Glücksspiel ihn zu erwischen.
Dem Autor dieser Zeilen ist es beispielsweise bisher nicht gelungen, mal eine Fahrt im WLAN-Bus zu absolvieren, um das ganze zu testen.
Und selbst wenn man dann mal im WLAN-Bus wäre – wenn ich vom Schauspielhaus bis zur Knappschaft fahre, dann würde vermutlich der Anmeldeprozess länger brauchen als die Fahrt dahin…
Um die Akzeptanz wirklich zu testen, müsste – im Idealfall – eigentlich über einen bestimmten Zeitraum (der auch klug gewählt sein sollte – also Schulferien wären eher unpraktisch…) jeder Bus WLAN anbieten und das ganze auch entsprechend kommuniziert werden.
Vermutlich ist so etwas kaum zu bewerkstelligen, aber so sind die Ergebnisse kaum aussagekräftig. Interessant wäre es beispielsweise zu sehen, wie beispielsweise bei den Fahrten vom Ruhr-Park aus das WLAN genutzt wird. Denn das ist für viele eine längere Strecke, wo es sich eher lohnt als bei einer Kurzstrecke.
[title type=“h3″ class=“tfuse“]Kein barrierefreier WLAN-Zugang[/title]
Eigentlich ist das Anmelden in einem freien WLAN ganz einfach: Man wählt das WLAN in den Systemeinstellungen aus (optional können manche Handys auch solche Netze explizit anzeigen, damit man sie auswählen kann) und – fertig.
Eventuell könnte das WLAN auch noch mit einem Passwort geschützt sein (wie man es von zu Hause kennt bzw. kennen sollte), welches man dann vorher noch eingeben muss, und – fertig.
So funktioniert es aber nach den Berichten zum BOGESTRA-WLAN eben nicht (testen konnte ich es leider nicht…).
[title type=“h3″ class=“tfuse“]Komplizierter Anmeldeprozess via SMS[/title]
Den Berichten nach muss man sich via SMS anmelden. Vermutlich läuft es so ab, dass man sich ins WLAN einloggt, dann im Browser eine Anmelde-Seite aufrufen muss, dort persönliche Daten (wie z.B. die Handynummer) angeben muss und dann einen via SMS übersandten Code auf der Anmelde-Seite angeben muss.
Erst dann kann man vermutlich das WLAN an Bord des Bogestra-Busses nutzen.
Solche komplizierten Anmeldeprozesse kennt man von WLANs in Deutschland leider zur Genüge. Einer der Nachteile dabei ist, dass das Handy Verbindung zum WLAN aufbaut und im Browser dann eine Anmelde-Seite aufgerufen wird (siehe oben).
Wenn man jedoch gerade nicht im Browser aktiv ist und beispielsweise die Bogestra-App offen hat (um Folgeverbindungen zu suchen), dann bekommt man die Anmeldeseite erst gar nicht zu sehen, sondern muss erstmal manuell den Browser aufrufen. Manchmal öffnet sich auf einigen Handys in einem solchen Fall dennoch der Browser, aber sichergestellt ist das nicht und somit ist ein barrierefreier WLAN-Zugang (siehe oben) mit diesem Verfahren nicht möglich.
[title type=“h2″ class=“tfuse“]Grundsätzlich ist WLAN in Bussen zu begrüßen…[/title]
Das die Bogestra vermutlich als eines der ersten Verkehrsunternehmen im gesamten VRR so etwas innovatives startet ist grundsätzlich begrüßenswert. Jedoch ist die Ausführung leider eher suboptimal und daher verwundert die eher verhaltene Resonanz nicht.
Insofern hoffe ich, dass bei der Auswertung der beiden Testphasen auch das Testszenario selbst kritisch betrachtet wird. So ein WLAN-Zugang in allen Bussen wäre vermutlich auch im Interesse der Bogestra selbst – denn Untersuchungen zeigen:
WLAN in Bussen hilft gegen Vandalismus.