Johannes Korten ist tot / Erinnerungen an ihn #wirfuerhannes

Das Netz ist ein guter Ort ... (Vortrag von Johannes Korten bei der re:publica in Berlin)
Das Netz ist ein guter Ort … (Vortrag von Johannes Korten bei der re:publica in Berlin)

Wer mich kennt, der weiß, dass mir nicht oft die Worte fehlen. Jetzt ist es aber so und diese Zeilen schreiben sich sehr schwierig.

Inzwischen ist es traurige Gewissheit: Johannes Korten ist tot.

Der Schmerz seiner Hinterbliebenen soll nicht vergrößert werden, dadurch, dass man über seinen Tod diskutiert (siehe auch hier), stattdessen wird vorgeschlagen, dass man sich daran erinnern soll, wie man ihm begegnet ist und wie er für einen selbst das Netz zu einem guten Ort machte.

Meine Erinnerungen an Johannes Korten:

Ich kannte Johannes Korten schon seit einigen Jahren. Ich glaube es war über eine der damaligen pl0gbar-Runden, wo sich Netzinteressierte regelmäßig im Bochumer Bermuda3eck trafen (was natürlich nicht dem üblichen Klischee entsprach) und uns verbanden diverse Bs: Bochum, Blogs und auch die Bank, denn erst durch ihn bin ich auf seinen Arbeitgeber – die GLS Bank – richtig aufmerksam und dann auch Kunde dort geworden.

Im Gegensatz zu vielen anderen, die jetzt von ihren persönlichen Erinnerungen berichten, hatte ich nie einen ganz so engen Kontakt mit Johannes, habe ich nie bei einem Projekt mit ihm eng zusammengearbeitet. Dennoch haben uns gegenseitig on- wie auch offline immer wieder getroffen, kurz geplauscht (manchmal auch länger) und uns ausgetauscht.
Das wir dabei gemeinsame Interessen hatten, wie beispielsweise die Aktivitäten Bochums im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 sorgte natürlich für Verbindungen. Johannes war für mich immer der Mensch, der durch zahlreiche Aktionen zeigte, wie man im Kleinen wie auch im Großen etwas gutes leisten konnte. Johannes gehörte zu denen, die Ideen hatten, gute Initiativen anstießen, über die ich auch das eine oder andere Mal berichtete.

Das letzte größere Gespräch hatten wir in Berlin auf der re:publica (da stammt auch das Foto her). Wir scherzten noch, dass wir erst nach Berlin fahren müssten, um mal ausführlicher zu sprechen. Denn wenn man sich in Bochum auf der Königsallee begegnet, dann bleibt ja oft nicht viel Zeit außer für ein kurzes Hallo.

Ich erinnere mich an die mehreren Gespräche die wir im Mai in Berlin führten noch recht gut. Anfangs bekam ich mit, dass er in einer bestimmten Angelegenheit, für die er brannte schon etwas resignierte. Ich war mir sicher, dass das unbegründet sei und versuchte noch von Berlin aus zu vermitteln, wobei gar keine Vermittlung nötig war (wie sich kurz darauf ergab) und berichtete ihm davon und war erfreut über seine positive Reaktion, die ihm zeigte, dass das, wofür er brennt, auch bei anderen so gesehen wird.

Das letzte Mal sah ich ihn dann irgendwann morgens auf der Königsallee, wo wir uns als Radfahrer (er) bzw. Fußgänger (ich) begegneten und uns kurz grüßten, bevor dann jeder von uns weiter fuhr/ging.

Jetzt fehlen mir wieder die Worte, denn mir ist klar, dass der Tod von Johannes Korten für viele andere ein viel größerer Verlust ist und ich nicht weiß, wie ich das ganze in adäquate Worte fassen soll. Es ist einfach traurig, dass ein Mensch, der für so viele andere Menschen gutes bewegt hat, nicht mehr da ist.