Fakenews im Internet – Vortrag beim SPD-Ortsverein Bochum-Querenburg

Vortrag bei der SPD Querenburg: Redner Jens Matheuszik (Foto: Werner Sure)
Vortrag bei der SPD Querenburg: Redner Jens Matheuszik (Foto: Werner Sure)

Anfang Februar wurde ich von Axel Schäfer, dem Vorsitzenden der SPD Bochum-Querenburg (der auch für Bochum als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag sitzt), eingeladen, um dort einen Vortrag zum Thema „Fake News“ im Internet zu halten.

Fake News-Vortrag bei der SPD Querenburg (von Jens Matheuszik)
Fake News-Vortrag bei der SPD Querenburg (von Jens Matheuszik)

Der Einladung bin ich natürlich gerne nachgekommen:

Zu Beginn stellte ich einige Fälle der bekannten Fakenews vor – natürlich mit lokalem Bezug (ja, den kann man auch zu Bochum herstellen). Ich erwähne die jetzt hier aber nicht explizit, denn der Unsinn, der da behauptet wurde, soll nicht durch diesen Artikel hier weitere positive Treffer erzeugen.

Fakenews sind nichts neues…

Es ist nicht so, dass es sich bei Fakenews um ein neues Phänomen handelt – denn Fakenews gibt es in verschiedenen Formen schon sehr lange. Und sie sind oftmals gesellschaftlich „akzeptiert“ – jedenfalls kenne ich keine Initiativen, die sich gegen falsche Klatsch- und Tratsch-Gerüchte der Regenbogenpresse wendet. Da findet man an jedem Kiosk immer wieder Titelseiten voller Fakenews und das erzeugt in der Gesellschaft so gut wie keine Reaktion.

Ist Fakenews überhaupt der richtige Begriff?

Die grundsätzliche Frage, die man sich bei Fakenews stellen muss ist jedoch vor allem die, ob der Begriff „Fakenews“ selbst richtig ist.
So wurde in den vergangenen Wochen immer wieder etwas als „Fakenews“ bezeichnet, was bei genauerer Betrachtung nicht dazu passt.

Was sind „Fakenews“?

Bis vor einiger Zeit konnte man das, was unter dem Begriff Fakenews kursiert, wie folgt genauer bezeichnen:

  • (un)bewusste Falschmeldungen
  • Propaganda
  • Gerüchte
  • Satire
  • „Clickbait“-Artikel

Seit dem Donald Trump den/die Reporter von CNN als Vertreter von Fakenews bezeichnete, gibt es auch noch eine weitere Definition:

  • zutreffende Nachrichten und Meldungen, die nicht in das eigene Weltbild passen

Insofern wäre es eigentlich sinnvoller, wenn man korrektere Bezeichnungen verwendet, jedoch dürfte der Begriff „Fakenews“ weiterhin als Sammelbegriff für sehr verschiedene Dinge herhalten – was tatsächlich zu Problemen führen kann, wenn man über solche Inhalte diskutiert.

Vortrag bei der SPD Querenburg zum Thema Fakenews: Redner Jens Matheuszik (Foto: Werner Sure)
Vortrag bei der SPD Querenburg zum Thema Fakenews: Redner Jens Matheuszik (Foto: Werner Sure)
Es ging natürlich nicht nur um eine Beschreibung des Problems, sondern auch darum, wie man darauf reagiert. Natürlich kann man leicht sagen, dass man – beispielsweise als Politiker, dem man ein falsches Zitat nachsagt – am besten gar nicht reagieren sollte, um dem ganzen nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu gewähren. Aber das dürfte nicht der Weisheit letzter Schluss und ggf. sogar kontraproduktiv sein.

Insofern wäre es beispielsweise sinnvoll, wenn entsprechende Bilder mit einem deutlichen grafischen Hinweis (so eine Art „Stempelabdruck“, auf dem man beispielsweise „Falschmeldung“ oder ähnliches schreiben könnte) auftauchen und die falschen Behauptungen dann per Text zurechtgerückt werden.

SPD Bochum-Querenburg: Vorsitzender Axel Schäfer (Foto: Werner Sure)
SPD Bochum-Querenburg: Vorsitzender Axel Schäfer (Foto: Werner Sure)
Das Beispiel oben mit der Regenbogenpresse zeigt es deutlich – die Leute wissen zum Teil schon, inwiefern man bestimmten Publikationen eher weniger (also die erwähnte Regenbogenpresse) oder aber eher mehr (Qualitätsmedien) vertrauen kann.

Sowas sollte man auch im Internet beherzigen, denn da gibt es ja einige Quellen, die mehr als fragwürdig sind – und leider dennoch sehr erfolgreich:

Wie eine Analyse von Buzzfeed zeigt, ist beispielsweise eine Website aus Halle/Saale bei vielen Meldungen erfolgreicher (sprich: die entsprechenden Bilder/Texte werden öfters ge“like“d, geteilt usw.) als bekannte Medienhäuser. Siehe dazu den Artikel: Diese Webseite verbreitet Fake-Zitate auf Facebook und überholt damit echte Nachrichten

Weiterführende Links:

Nachfolgend einige wertvolle Links, auf denen man weiterführende Informationen findet und die zum Teil ganz konkrete Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt untersuchen: