Über den Mängelmelder der Stadt Bochum, den es seit vier Jahren gibt, konnte man schon das eine oder andere negative lesen: Keine Rückmeldungen, es passiert nichts, technisch billig umgesetzt usw. usf.
Es wäre jetzt zu einfach das zu wiederholen – wobei: Es wäre mir kaum möglich: Denn meine Erfahrungen mit dem Mängelmelder sind sehr gut! Daher will ich auch darüber mal berichten.
Mängelmelder – Was ist das? Wie funktioniert das?
Die „Mängelkategorien“ reichen dabei von A wie Ampel bis W wie Wilde Plakatierung. Zum Teil gibt es dann noch Unterkategorien: Bei der Ampel beispielsweise Komplettausfall, Birne defekt, Taster defekt, zugewachsen.
Dann kann man noch den Mangel selber in Textform beschreiben, den genauen Standort angeben und bei Bedarf auch Bilder des Mangels hochladen. Wenn man den Mängelmelder mobil nutzt kann man sogar die eigenen GPS-Koordinaten direkt übermitteln. Das ist besonders hilfreich, wenn man irgendwo in einem Außenbereich ist, wo man nicht direkt die Straße und ggf. Hausnummer als Ortsangabe ermitteln kann.
Zusätzlich kann man wenn man will auch die eigenen Kontaktdaten angeben. Das ist aber nicht notwendig. Für etwaige Rückmeldungen aber zwangsläufig notwendig. Wer also drauf verzichten kann, kann das natürlich auch leer lassen.
Mängelmelder-Beispiel: Defekter „Ampelschirm“ an der Kreuzung Drusenbergstraße / Hunscheidtstraße
Der hing (siehe Bild rechts) so ab, dass man befürchten konnte, dass er noch herunterfällt. An einem Fußgängerübergang keine gute Sache. Insofern machte ich schnell das nebenstehende Foto und meldete das ganze über den Mängelmelder der Stadt Bochum, den ich als App auf meinem iPhone habe.
Da es keine passende Unterkategorie gab habe ich mal „zugewachsen“ ausgewählt – denn ein Komplettausfall war es ja nicht wirklich. Und auch die Birne und die Taste waren nicht defekt.
Noch am selben Tag erhielt ich eine Mail vom Tiefbauamt 6622 (Verkehrstechnik), wo mir für die Meldung gedankt wurde. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass der Schaden jetzt von der zuständigen Firma behoben wird.
Als ich zwei Tage später wieder an der Stelle vorbei kam, sah es so aus wie auf dem Bild links:
Sprich: Der „Ampelschirm“ wurde repariert. Und das ganze innerhalb von nur zwei Tagen. Oder aber vielleicht sogar innerhalb von einem Tag. Da ich aber erst zwei Tage danach wieder morgens dort vorbeikam, weiß ich jetzt nicht, wie lange es gedauert hat.
Eine „Erfolgsmeldung“ von der Stadt gab es leider nicht, so dass man das nicht genauer nachvollziehen kann.
Mängelmelder-Beispiel: Schlagloch an der Kreuzung Königsallee / Oskar-Hoffmann-Straße
Ein Schlagloch der Art, das dort leicht kleinere Räder, die den Fußgängerübergang queren, Probleme bekommen könnten. Also Kinderwagen, Rollatoren, Tretroller etc.pp.
Auch hier machte ich eine entsprechende Meldung (am vorletzten Samstag) über die App, da ich gerade eh an der roten Fußgängerampel warten musste. Das ging ganz schnell… auch wenn es länger als die Rotphase daurte. Aber ich habe dann die Meldung auf der anderen Straßenseite fertiggestellt und bekam dann auch kurz darauf die Eingangsbestätigung mit Vorgangsnummer.
Das Schlagloch wurde geflickt und jetzt ist die Gefahrenstelle beseitigt.
Denn eigentlich ist das nur ein Provisorium, was spätestens bei Anbruch von Frost sich rächen könnte.
Jedoch finde ich es dennoch gut, wie schnell der Mangel erst einmal provisorisch behoben wurde. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass das zuständige Amt 68 der Stadt Bochum (Technischer Betrieb) das jetzt erst einmal so geregelt hat, damit erst einmal der Mangel behoben wurde.
Es bleibt daher zu hoffen, dass im Rahmen der Baumaßnahme an der Hattinger Straße auch diese Stelle neu asphaltiert wird. Hier ist demnächst geplant die ehemals genutzten Straßenbahngleise aus dem Straßenbett zu nehmen.
Mängelmelder: Nachteil der App
Technisch gesehen ist die App für das Smartphone bzw. Tablet der Wahl (ob nun basierend auf Android von Google oder aber auf Apple iOS) eher „einfach gestrickt“.
Denn im Grunde genommen macht die App nichts anderes als die Website bochum.de/maengelmelder mobil aufzurufen.
Technisch gesehen ist das also eigentlich keine „richtige“ App, sondern nur ein spezieller Internet-Browser, der eben nur die eine Seite aufrufen kann.
Aber im Grunde genommen kann ich die Kritik daran nicht nachvollziehen: Für den Zweck des Mängelmelders funktioniert das recht gut. Klar könnte man an der Technik noch etwas machen und beispielsweise eine „richtige“ nativ programmierte App erstellen, die sich beispielsweise auch einzugebende Daten (z.B. die Kontaktdaten) merkt.
Dort könnte man dann beispielsweise auch die Rückmeldungen in der App angezeigt bekommen und via Push-Nachricht darüber informiert werden.
Aber eine solche App zu programmieren ist natürlich etwas teurer – insofern kann ich verstehen, dass da nicht großartig ein externer Auftrag vergeben wurde. Das wäre dann zwar vielleicht schöner und praktikabler – aber sicherlich auch teurer.
Mängelmelder: Ideen
Früher konnte man über den Mängelmelder auch Falschparker melden. Das wurde jedoch wieder aus dem System genommen, denn da stand der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Wobei man sagen muss, dass das gerade in einigen Bereichen des Anwohnerparkens die jeweiligen Bewohner anders sehen würden…
Schön wäre es auch, wenn sich das System die einmal eingegebenen Daten merken würde – das müsste eigentlich auch bei dieser technischen Art der App gehen.
Fraglich wäre es, ob man eventuell „spielerische“ Elemente – Stichwort: Gamification – einführt. Nach dem Motto: Wer am meisten schlimme Mängel meldet, bekommt am Ende eines Jahres einen kleinen Preis.
Schlussendlich wäre es schön, wenn man im Erfolgsfall auch immer eine Rückmeldung bekommt. Denn dann merkt man so richtig, dass sich dieses Engagement lohnt.