Wolfgang Wendland, Sänger der Punk-Band „Die Kassierer“, ist SPD-Mitglied

WDR.de-Streitgespräch zum Ruhrgebiet: "Jeder rostige Förderturm ist wild umkämpft" mit Wolfgang Wendland und Jens Matheuszik (Screenshot: WDR.de)
WDR.de-Streitgespräch zum Ruhrgebiet: "Jeder rostige Förderturm ist wild umkämpft" mit Wolfgang Wendland und Jens Matheuszik (Screenshot: WDR.de)

Wolfgand Wendland, Sänger der Punk-Band „Die Kassierer“, ist Mitglied der SPD Bochum geworden. Siehe dazu auch die Pressemitteilung der SPD Bochum.

Ich kenne Wolfgang Wendland erst seit rund fünf Jahren – denn da führte ich mit ihm ein von @MartinTeigeler moderiertes „Streitgespräch“ für den WDR:

„Streitgespräch“ zwischen Wolfgang Wendler und mir (Jens Matheuszik) für den WDR zum Thema Ruhrgebiet:

Drei Jahre nach dem Kulturhauptstadtjahr 2010 fand dieses „Streitgespräch“ zwischen Wolfgang Wendland und mir zum Thema Ruhrgebiet statt:

WDR.de-Streitgespräch zum Ruhrgebiet: "Jeder rostige Förderturm ist wild umkämpft" mit Wolfgang Wendland und Jens Matheuszik (Screenshot: WDR.de)
WDR.de-Streitgespräch zum Ruhrgebiet: „Jeder rostige Förderturm ist wild umkämpft“ mit Wolfgang Wendland und Jens Matheuszik (Screenshot: WDR.de)

Es ging um das krisengeschüttelte Ruhrgebiet, was hier (angeblich) alles schief läuft usw. usf.

Im Gegensatz zu anderen Streitgesprächen in dieser Reihe war es aber kein großer verbitterter Streit, sondern ein guter Austausch von Argumenten (siehe auch diesen Beitrag im Pottblog dazu), der auch fortgeführt wurde, als das Aufnahmegerät ausgeschaltet war.

Das meiste was ich damals gesagt habe, stimmt heute eigentlich immer noch.
Nur: Eine parteipolitische „Karteileiche“ bin ich jetzt wohl nicht mehr (unter anderem als Vorsitzender der SPD Bochum-Ehrenfeld)…

Außerdem freut es mich, dass die im Gespräch erwähnte Wahl zum Ruhrparlament des Regionalverbandes Ruhr (RVR) im September 2020 ansteht.
Das war bzw. ist einer der Punkte, von dem ich mir verspreche, dass die Zusammenarbeit im Ruhrgebiet besser funktionieren wird.

Kandidatur von Wolfgang Wendland als Oberbürgermeister von Bochum 2015:

Als im Februar 2015 bekannt wurde, dass Wolfgang Wendland Oberbürgermeister von Bochum werden möchte war das natürlich mehr als eine Nachricht wert. Bei seiner zwei Monate später stattgefundenen Pressekonferenz zur Kandidatur als Bochums Oberbürgermeister waren gefühlt mehr Medienvertreter zugegen als bei allen anderen Kandidaten gemeinsam.

Persönlich „brauchte“ ich die Kandidatur von Wolfgang Wendland nicht – denn ich hielt damals Thomas Eiskirch (SPD) für den besten OB-Kandidaten. Für ihn habe ich auch Wahlkampf aus Überzeugung gemacht. Auch im Nachgang bereue ich das nicht – eher im Gegenteil, denn meiner Meinung bewegt sich jetzt in Bochum einiges zum positiven.

Aber so sehr wie ich damals eine klare Nummer 1 bei der OB-Wahl hatte, genau so klar hatte ich eine klare Nummer 2: Wolfgang Wendland. Das vor dem Hintergrund, dass ich seine Kandidatur tatsächlich ernsthaft fand. Deswegen habe ich ihn gerne auch als meinen „zweitliebsten OB-Kandidaten“ bezeichnet, wenn ich ihn im Wahlkampf mal sah – was recht häufig der Fall war.

Klar, er war für viele nur „der Spaßkandidat“. Das wurde ihm aber meiner Meinung nach nicht gerecht. Denn er hat sich Gedanken zu Bochum gemacht und hat Ideen vorgestellt, was man hier verbessern könnte.
Dadurch unterschied er sich meiner Meinung nach wohltuend von anderen Wettbewerbern der 2015’er Wahl…

Eintritt in die SPD Bochum:

Der jetzt bekannt gewordene Eintritt von Wolfgang Wendland hat mich aktuell nicht überrascht. Aber nur aktuell nicht. Denn das Thema kam persönlich schon vor einiger Zeit mal auf. Da war es überraschend.

Damals wie heute bin ich der Meinung, dass jedes potentielle SPD-Mitglied erst einmal grundsätzlich zu begrüßen ist. Wolfgang Wendland hat eine Begründung für seinen Parteieintritt abgeliefert, die ich ihm glaube. Insofern spricht da meiner Meinung nach nichts dagegen – wobei das nicht meine Entscheidung ist.
Die Genossinnen und Genossen in Wattenscheid haben sich jedoch dafür entschieden und daher ist es nicht an mir, das zu hinterfragen.
Ich kann aber die Genossinnen und Genossen verstehen, die das teilweise anders sehen. Dennoch wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, wenn man ihm die Chance gibt, die er verdient hat. Denn wenn Wolfgang das ernst meint (und das nehme ich ihm ab), dann wäre es falsch, wenn man ihm die Tür vor der Nase zuschlägt.

Post Scriptum (PS):

Ich rede bzw. schreibe ehrlich gesagt lieber über Eintritte in die SPD als über Austritte