Schauspielhaus Bochum mit Hamlet beim Berliner Theatertreffen

Schauspielhaus Bochum mit Informationstafel der zu spielenden Stücke (hier: Penthesilea)
Schauspielhaus Bochum mit Informationstafel der zu spielenden Stücke (hier: Penthesilea)

Große Ehre für das Schauspielhaus Bochum!

Für „Hamlet“ ist das Schauspielhaus zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder zum Theatertreffen der Berliner Festspiele eingeladen. Siehe auch: Die 10er Auswahl zum Berliner Theatertreffen 2020

Das Schauspielhaus Bochum schreibt dazu:

„HAMLET“ BEIM BERLINER THEATERTREFFEN

Erste Einladung für das Schauspielhaus Bochum seit 20 Jahren

Johan Simons‘ „Hamlet“ wird beim diesjährigen Berliner Theatertreffen gezeigt. Das gab die Jury des renommierten Festivals am Dienstag, 28. Januar, bei einer Pressekonferenz bekannt.

Probe Hamlet: Konstantin Bühler, Sandra Hüller, Ulvi Teke, Johan Simons, Jeroen Versteele, Bernd Rademacher (c) JU Bochum
Probe Hamlet: Konstantin Bühler, Sandra Hüller, Ulvi Teke, Johan Simons, Jeroen Versteele, Bernd Rademacher (c) JU Bochum

„Hamlet“ feierte am 15. Juni 2019 Premiere am Schauspielhaus Bochum und steht seitdem regelmäßig auf dem Spielplan.

Die Jury zur Nominierung:

Die Jury des Theatertreffens schreibt über die Inszenierung „Es geht um die Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger. Für die hier bewusst durchschnittlich gezeichnete, machtkorrumpierte Staatsspitze wird die*der durchlässige Hamlet von Sandra Hüller am Schauspielhaus Bochum zum unberechenbaren Risiko: Hamlet hat in der Inszenierung von Johan Simons von einer Vision gebeutelt quasi selbst durchlebt, wie der Vater ermordet wurde. Nun versucht sie*er in leiser manischer Denk- und Rechercheschwerstarbeit zu klären, was wirklich Sache ist und was folglich, moralisch konsequent, zu tun bleibt.“ Und weiter heißt es: „An Hüllers Seite ist Gina Haller als Ophelia – in Personalunion mit Horatio – Hamlet klar ebenbürtig, ein quirliger Querkopf, klug, lässig lebenslustig, realistisch und 100 Prozent zugewandt. Bestechend strenges Understatement ist Programm auf der von Gefahr umkreisten Bühne von Johannes Schütz. Anstelle des handelsüblichen Blutbads wird hier sauber und mit feiner Ironie aufgeräumt. Nur: Hüllers gnadenlos aufrechter Hamlet kommt zu spät, um diese kaputtregierte Welt noch zu retten. Das ist die eigentliche Tragödie.“

Johan Simons zur Einladung:

Johan Simons sagt über die Einladung nach Berlin: „Jetzt ist eine gute Zeit für ‚Hamlet‘. Die Zeit ist aus den Fugen, mehr als je zuvor. Mir scheint es manchmal so, als ob der Mensch dazu geschaffen sei, sich mit offenen Augen in den Abgrund zu stürzen. Ich bin im Moment nicht sehr optimistisch.“ Produktionsdramaturg Jeroen Versteele ergänzt: „‘Hamlet‘ ist ein reiches, wildes, fast unzähmbares Stück, das man immer wieder neu erzählen kann. Wir haben Hamlets tiefe Empfindsamkeit für Lüge und Wahrheit herausgeschält, und sein Verlangen – seinen unbequemen Ansichten zum Trotz – aufrichtig und ernst genommen zu werden.“

Die diesjährige Einladung zum Berliner Theatertreffen ist für das Schauspielhaus Bochum die erste seit dem Jahr 2000 als Leander Haußmanns „John Gabriel Borkmann“ in Berlin gezeigt wurde. Insgesamt wurde das Schauspielhaus damit zum 30. Mal zu dem Festival eingeladen. Für Intendant Johan Simons ist es bereits die siebte Einladung.
Das Berliner Theatertreffen findet seit 1964 statt und wählt jährlich durch eine Jury die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen des deutschsprachigen Raums aus und lädt sie nach Berlin ein, wo sie im Haus der Berliner Festspiele und an anderen Orten der Stadt gezeigt werden. Der Festivalzeitraum reicht in diesem Jahr vom 1. bis zum 17. Mai.

Schauspielhaus Bochum mit Informationstafel der zu spielenden Stücke (hier: Penthesilea)
Schauspielhaus Bochum mit Informationstafel der zu spielenden Stücke (hier: Penthesilea)

Aufführungen von Hamlet im Schauspielhaus Bochum:

Am Schauspielhaus Bochum ist „Hamlet“ wieder am morgigen Mittwoch sowie am 14., 18. und 19. Februar zu sehen. Darüber hinaus steht das Stück am 12. und 13. März auf dem Spielplan.

Herzlichen Glückwunsch an das Schauspielhaus Bochum – und alle da involvierten Leute, die mit dieser Nominierung auch geehrt werden!