Bochum-Ehrenfeld: Tana-Schanzara-Denkmal vor 8 Jahren enthüllt

Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz
Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz

Vor acht Jahren war es soweit: Das Tana-Schanzara-Denkmal wurde (damals noch auf dem Hans-Schalla-Platz) enthüllt.

Noch verhüllt: das Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz
Noch verhüllt: das Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz

Das angemessene Gedenken an die Ruhrpott-Duse Tana Schanzara, die viele Jahrzehnte im Schauspielhaus Bochum wirkte, brauchte ein paar Anläufe und zusätzliches Engagement aus der Bürgerschaft.

Spendenaktion für das Tana-Schanzara-Denkmal

Tana-Schanzara-Denkmal und das Ehrenfelder Ratsmitglied Friedhelm Lueg (SPD)
Tana-Schanzara-Denkmal und das Ehrenfelder Ratsmitglied Friedhelm Lueg (SPD)

So gab es damals von der WAZ Bochum eine Veranstaltung am Schauspielhaus Bochum, wo man sich überlegte, was man machen könne.

Zwar war bereits vor geraumer Zeit der damalige Westfalenplatz in Tana-Schanzara-Platz umbenannt worden. Aber vielen reichte das nicht, abgesehen davon, dass dieser Platz eher als „Hundewiese“ bekannt war.

Bei dem Vor-Ort-Termin der WAZ gab es dann Überlegungen, was man machen könnte.

Siehe dazu auch den Artikel: Erste Ideen für den Tana-Platz.

Der Artikel von Jürgen Böbers-Süßmann beschreibt die ersten Ideen dazu – unter anderem auch die Idee von Heidi und Melina Bösel, die es dann schlußendlich auch geworden ist: „Eine Tana-Skulptur – gern lebensgroß – sitzt auf der Bank und blickt in Richtung Schauspielhaus.“

Doch natürlich kostet sowas Geld und dafür musste erst einmal Geld gesammelt werden.

„Auf Anregung von Friedhelm Lueg (SPD) versprach Anselm Weber, Intendant des Schauspielhauses, zu dessen Ensemble Tana seit 1956 gehörte, ein Spendenkonto ‚für die größte Volksschauspielerin, die jemals auf der Bühne des Schauspielhauses gestanden hat‘, einzurichten.“

Ich erinnere mich noch gut dran, dass wir bei der SPD Bochum-Ehrenfeld auch mehr als einmal das Thema angesprochen hatten. Unser Ehrenfelder Ratsmitglied Friedhelm Lueg konnte da natürlich aus erster Hand berichten.

Dank der Unterstützung von EinzelspenderInnen und einigen Großspenden konnte die erforderliche Summe zusammengetragen werden. So konnte das geplante Denkmal von Tana Schanzara durch den Bildhauer Karl Ulrich Nuss erschaffen werden.

Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz
Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz

Tana-Schanzara-Denkmal auf dem Hans-Schalla-Platz – statt auf dem Tana-Schanzara-Platz ?

Aufgrund der Bauarbeiten an der Oskar-Hoffmann-Straße war klar, dass das Tana-Schanzara-Denkmal erstmal nicht auf dem Tana-Schanzara-Platz errichtet werden könnte.

Stattdessen bekam es ein Provisorium auf dem gegenüberliegenden Hans-Schalla-Platz – direkt vor dem Schauspielhaus Bochum. Dort fand dann auch die Enthüllung statt.

Es war aber immer klar, dass nach Fertigstellung der Bauarbeiten auf der Oskar-Hoffmann-Straße und der geplanten Umgestaltung des Tana-Schanzara-Platzes (von der Hundewiese) das Tana-Schanzara-Denkmal auch umziehen würde.

Doch wie das mit Provisorien so ist – man gewöhnt sich dran und lernt sie zu schätzen. Daher gab es – kurz vor dem eigentlichen Umzug – Bestrebungen, dass „Tana auf ihrem Bänksken am Schauspielhaus“ bleiben soll. Die Entscheidungen waren jedoch schon gefallen.

Rückblickend kann man auch festhalten, dass Tana auch auf dem Tana-Schanzara-Platz häufig besucht wird und der Platz dort belebt ist (siehe auch das PS am Ende des Beitrages).

YouTube-Video von der Enthüllung des Tana-Schanzara-Denkmals am 3. Juli 2012:

Für das Pottblog war ich damals vor Ort. Da habe ich ein Video von der feierlichen Enthüllung des Tana-Schanzara-Denkmals gemacht:

Tana-Schanzara-Denkmal Bochum (Enthüllung) auf Youtube

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Die Enthüllung haben tatkräftig (und für mindestens eine Kamera zu schnell – da wird ja am Ende des Videos sehr deutlich der Wunsch nach einer erneuten erst Ver- und dann Enthüllung geäußert) vorgenommen:

  • Heidi Bösel – die WAZ-Leserin, die die Idee zu diesem Denkmal hatte
  • Jürgen Böbers-Süßmann – verantwortlicher Kulturredakteur der WAZ Bochum
  • Brigitte Käding – kaufmännische Direktorin des Schauspielhauses Bochum
  • Friedhelm Lueg – Ehrenfelder Ratsmitglied der SPD
Tana-Schanzara-Denkmal: das Buch neben Tana
Tana-Schanzara-Denkmal: das Buch neben Tana

Bilder von der Enthüllung des Tana-Schanzara-Denkmals:

Nachfolgend noch eine Auswahl von den Bildern, die ich damals gemacht habe:

PS – das Tana-Schanzara-Denkmal heute auf dem Tana-Schanzara-Platz:

Auch wenn dieser Beitrag eigentlich „nur“ an das Ereignis vor acht Jahren erinnern soll, wäre es verkehrt, wenn man die Gegenwart nicht auch erwähnt.

Wenn ein Denkmal ein Empfinden hätte – dann würde es Tana sicherlich nicht langweilig gefunden haben, seitdem sie auf dem Tana-Schanzara-Platz steht bzw. sitzt.

Das eine oder andere Mal wurde das Denkmal mehr oder weniger kurzfristig „umgestaltet“ bzw. „dekoriert“. Man erinnere sich an die goldene Tana oder aber Aktionen wie z.B. bei One Million Rising oder der Seebrücke Bochum.
Außerdem ist das Tana-Schanzara-Denkmal ein beliebtes Fotomotiv.

Die Befürchtung, dass der Platz von den Bochumerinnen und Bochumern nicht angenommen werden könnte, ist – um es mal neutral auszudrücken – nicht bestätigt worden.

Ganz im Gegenteil!
Das ist grundsätzlich natürlich toll, wobei man auch sagen muss, dass Lärmbelästigung bis in die Nacht, Vandalismus und Vermüllung die unschönen Schattenseiten davon sind.

Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte:

In der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte wurde dazu durch die SPD-Fraktion die Anfrage Zunehmende Lärmbelästigung, Vermüllung usw. am Tana-Schanzara-Platz und Umgebung gestellt.

Da wird die Verwaltung gefragt, wie man die Missstände vor Ort beheben kann – und begrüßt aber natürlich, dass der Platz ein belebter und beliebter Treffpunkt geworden ist.
Es geht also natürlich nicht – wie Einzelne anfangs vermuteten – um ein Verbot den Platz zu nutzen! Nur etwas mehr Rücksicht auf die Anwohnerschaft drumherum und etwas weniger zusätzliche Arbeit für Ordnungsamt, Polizei und USB wären nicht schlecht.