Die Vorgeschichte – oder wie ich vom Kulturbiergarten erfuhr…
Es ist noch gar nicht lange her, da war ich im Kirchviertel in Wiemelhausen unterwegs. Im Supermarkt zwischen Kassenbereich und Obst (ich ging raus, er ging rein) traf ich den Bochumer Singer/Songwriter Tommy Finke. Dieser war ganz glücklich, denn er berichtete mir, dass er sein erstes richtiges Konzert (also öffentlich vor Publikum und nicht via Internet) seit über einem Jahr haben würde!
Und zwar im Kulturbiergarten im Stadtpark Bochum am 15. Juli 2021 (inzwischen ist die Vorstellung von Tommy Finke bereits ausverkauft). Ich habe mir da sofort ein Ticket gebucht, da ich mich ja auch freue, wieder mal ein Live-Konzert zu erleben. Auch wenn ich dadurch einen anderen Termin absagen musste… denn hey, das erste Live-Konzert seit langem!
Schauspielhaus Bochum und Noise – zufälliges Aufeinandertreffen eines Teil des Arbeitskreises Kultur und Tourismus der SPD
Kürzlich traf ich am Rande der Premiere von Noise – das Rauschen der Menge im Schauspielhaus Bochum meine Ratskollegin Sonja Gräf aus Dahlhausen, die zusammen mit meinem Ratskollegen Jörg Laftsidis aus Hamme im Schauspielhaus Bochum war.
Wir haben uns – als Mitglieder im Ausschuss für Kultur und Tourismus der Stadt Bochum – sehr darüber gefreut, dass endlich wieder Kulturbetrieb (natürlich unter Corona-Einschränkungen) möglich ist.
Kurz darauf trafen wir uns virtuell im Rahmen einer Sitzung unseres Arbeitskreises für Kultur und Tourismus und am Ende schlug ich vor, ob wir nicht den Kulturbiergarten besuchen sollten.

Eröffnung des Kulturbiergartens
Gestern eröffnete dann der Kulturbiergarten (erst mit einem Konzert von Dean Newman um 18 Uhr und dann stand um 19 Uhr die Bochumer Kabarettistin und Allround-Künstlerin Esther Münch auf der Bühne.
Von unserem Arbeitskreis waren wir fast komplett (siehe Foto oben; nur Jörg Laftsidis musste terminbedingt absagen).
Die Macher von Bochum Total um Veranstalter Marcus Gloria haben es geschafft, das Veranstaltungsgelände rund um die Stadtparkgastronomie aus einer Art Dämmerschlaf zu wecken. Noch am Vorabend wurden die Lichterketten im Gartenbereich zwischen Bierwagen und Konzertmuschel von Marcus Gloria höchstselbst angebracht.
Neben der Konzertmuschel werden auch noch andere Flächen zu Bühnen und bespielt – und das ist auch gut so. Denn wenn jetzt nur die Konzertmuschel genutzt würde, dann würden gar nicht so viele Leute daran teilnehmen können.

Gestern beim Auftritt von Esther Münch wurde beispielsweise die Freifläche vor der altehrwürdigen Gastronomie mit vielen Bierzeltgarnituren und einer Bühne genutzt.
Dazu gibt es dann – alles außerhalb des Gebäudes – noch Verpflegung und sanitäre Örtlichkeiten und damit eigentlich alles was man für einen schönen Abend braucht. Vor allem wenn das Wetter stimmt… 🙂
Nur ein Tipp: Sowohl die Tische vor der Konzertmuschel als auch vor der großen Bühne sind natürlich nummeriert. Aber dadurch gibt es beide Nummern mehrfach – das soll bei einzelnen Personen schon zu Verwechslungen geführt haben. 😉
Esther Münch als Walli (Waltraud Ehlert) im Kulturbiergarten
Wenn Esther Münch in ihrer Paraderolle als Reinigungsfachkraft Waltraud „Walli“ Ehlert auftritt, dann weiß man eigentlich schon, was einen erwartet. Wer Walli nicht kennt, der kann sich ein paar Videos auf ihrer Website anschauen.
Walli redet so wie ihr der Schnabel gewachsen ist und kommentiert alles mit ihrer berühmt-berüchtigten Kodderschnauze. Ob Dönekes aus ihrem Leben als Reinigungsfachkraft, gesellschaftliche Entwicklungen oder aber auch Dinge, die sie auf Zuruf oder durch eigene Beobachtung aus dem Publikum aufgreift. Was immer wieder zu Erheiterungen führt – insbesondere für die anderen im Publikum.
Dabei zeigt Esther Münch nicht nur eine beeindruckende Spontanität, sondern auch viel künstlerisches Talent, wenn sie – mit Unterstützung des Herrn Kapellmeisters am Rande der Bühne – anfängt zu singen und von bekannten Liedern tolle neue Varianten darbietet und das Publikum dazu mitmacht.

Ernstes Plädoyer für die Kultur
Nach der heiteren Vorstellung (quasi ein Dauerlachen von Beginn bis Ende) richtete sich Esther Münch nochmal mit ernsteren Worten an das Publikum.
Sie erklärte wie wichtig es für die Künstlerinnen und Künstler sei jetzt wieder auftreten zu können. Esther Münch hatte mit dem Kulturbiergarten den ersten öffentlichen Auftritt seit Oktober letzten Jahres und das erste Soloprogramm seit über einem Jahr. Natürlich konnte der eine oder die andere KünstlerIn auch anderweitig das Publikum erreichen. Aber es sei ja nicht dasselbe, wenn man vor einer Kamera ins Internet überträgt. Denn gerade solche Vorstellungen leben ja davon, dass das Publikum dabei ist und man Kontakt zu den Zuschauerinnen und Zuschauern hat.
Sie warb daher auch dafür, dass man von gerne von dieser Veranstaltung und den weiteren im Kulturbiergarten (hier: Tickets zum Kulturbiergarten Bochum) berichtet – und damit die Leute dazu animiert auch weitere Vorstellungen dort zu buchen und zu besuchen.
Das werde ich machen – neben dem Konzert von Tommy, welches ich ja eh schon gebucht habe. 🙂
